Wie man richtig zuhört

Kommunikation, nach sachlicher Definition, bezeichnet den „Austausch oder die Übertragung von Informationen“. Das ist für mich überhaupt nicht schlüssig oder zumindest nicht vollständig. Es gibt eine tiefere Betrachtungsebene, die hier vernachlässigt wird, die aber die eigentliche Wirksamkeit von Kommunikation erst sicherstellt. Sozusagen ein übergreifendes Problem, dass weder auf den beruflichen Kontext eingegrenzt ist, noch auf private Gespräche reduziert werden kann. Es hat eher damit zu tun, wie sehr man während eines Gesprächs mit sich selbst beschäftigt ist, insbesondere dann, wenn der Andere gerade spricht. 

Emphatisches Zuhören schafft Verbindungen

Ich ertappe mich manchmal dabei, dass ich, noch während mein Gegenüber spricht, schon im Kopf damit beschäftigt bin meine Antwort zu formulieren. Jetzt könnte ich natürlich argumentieren, dass dies das Gespräch im Fluss hält und somit zu einer guten Verständigung beiträgt. In Wirklichkeit ist dies aber der Kommunikationskiller schlechthin. Entgegen der oben erwähnten Definition von Kommunikation bin ich der Meinung, dass die eigentliche Verständigung genau dann entsteht, wenn man während des Gesprächs mit seiner Aufmerksamkeit beim Gesprächspartner ist. 

Das ist leichter gesagt, als getan, denn eine wirkliche Zugewandtheit erfordert alle Sinne. Am besten gefällt mir im Moment der Begriff des emphatischen Zuhörens, denn er impliziert das Mitfühlen mit dem Gesprächspartner. Gerade im Beruf, wo fühlen ja häufig schon fast etwas Esoterisches ist, bleibt die wirkliche Empathie häufig auf der Strecke. Der Vorteil des emphatischen Zuhören ist, dass die kleinen Feinheiten, die einem dabei helfen das wirkliche Anliegen zu erkennen, sichtbar und spürbar werden. Dadurch entsteht Verständigung und Tiefe, die die Qualität des Gespräches auf eine höhere Ebene bringt.

Zuhören um zuzuhören statt zu antworten

Was, wir meiner Meinung nach, viele häufiger tun müssen, ist, während eines Gesprächs voll und ganz beim Gesprächspartner zu sein und uns wirklich dafür zu interessieren, was er oder sie zu sagen hat. In dem Moment ist es völlig egal, was wir zu sagen haben, was wir wissen, was wir wollen, was als nächstes auf unserem Kalender steht oder was auch immer gerade in unserem Kopf los ist. Es geht beim emphatischen Zuhören eben um das zuhören und nicht um das Antworten. Wer Lust hat probiert das einmal bewusst aus. Ich bin überzeugt, dass dadurch mehr Verbundenheit entsteht. Und ich bin überzeugt, dass der Gegenüber dies spürt. Jeder der so kommunizieren kann, wird merken, wie sich seine Beziehungen in kurzer Zeit drastisch verbessern. 

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